Mittwoch, 16. Juni 2004
15.01.2003
shriker, 15:41h
Die Fahrt wurde nochmal zu einer Tortur, zumindest bis zur Grenze. Immer wenn der Busfahrer mal in den dritten Gang schaltete und man dachte, die Piste wird etwas besser, fing er kurz darauf schon wieder an, wie ein wilder am Steuer zu rudern. Jedes dieser Schlagloecher haette wohl den Achsaufhaengungen den Rest gegeben und damit zumindest das Ende unserer Qualen bedeutet. Die Grenze durften wir dann wieder zu Fuss passieren, aber danach wurde es auch schlagartig besser. Ein ordentlicher grosser Bus und eine vierspurige geteerte Strasse. Vietnam ist da doch eher mit Thailand zu vergleichen.
An der Grenze war es allerdings schon komisch. Man stand ploetzlich wie ein Bittsteller vor einer vietnamesischen Grenzerautoritaet, quasi ein "Fidschi" in Uniform, und hoffte, dass der einen nun fair behandelte. Verkehrte Welt sozusagen, aber daran werd ich mich jetzt wohl gewoehnen muessen *g*
An der Grenze war es allerdings schon komisch. Man stand ploetzlich wie ein Bittsteller vor einer vietnamesischen Grenzerautoritaet, quasi ein "Fidschi" in Uniform, und hoffte, dass der einen nun fair behandelte. Verkehrte Welt sozusagen, aber daran werd ich mich jetzt wohl gewoehnen muessen *g*
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16.01.2003
shriker, 15:41h
In Saigon hab ich mich von Anfang an wohlgefuehlt. Die Stadt zeigt deutlich ihre europaeischen Einfluesse. Waehrend Bangkok nur ein einziger grosser Moloch ist, den man entweder lieben oder hassen kann, findet man sich hier sofort zurecht. Die Stadt hat ein Zentrum, nobel, sauber und nicht billig, aber trotzdem schoen. Sowie man aber ein paar Strassen weitergeht, steckt man wieder im tiefsten asiatischen Marktgewuehl. Und hier wird ueberall irgendwas verkauft. Saigon ist ein einziger grosser Markt, die Leute unheimlich bussy, die Stadt offensichtlich auch maechtig im Wandel. Schwer zu beschreiben, einfach toll.
Und fuer die Traveller gibts die Pham Ngu Lao mit ihren Seitenstrassen, aehnlich wie die Khao San Road in Bangkok, voll mit Hotels und Guesthaeusern, Bars und Kneipen, Geschaeften. Ich denke sogar, dass hier mittlerweile mehr los ist. Ein Platz, den man als Weltenbummler auf jeden Fall gesehen haben muss.
Allerdings wird man hier auch noch mehr genervt. Alle paar Minuten quatscht einen jemand an und will einem irgendwas verkaufen oder einen irgendwo hinfahren und etwas total wichtiges zeigen. @Kuli: Am besten Ihr bastelt Euch schon mal ein paar Masken mit einem breiten Grinsen drauf und einem Schild zum Umhaengen "NO, Thank you".
Und fuer die Traveller gibts die Pham Ngu Lao mit ihren Seitenstrassen, aehnlich wie die Khao San Road in Bangkok, voll mit Hotels und Guesthaeusern, Bars und Kneipen, Geschaeften. Ich denke sogar, dass hier mittlerweile mehr los ist. Ein Platz, den man als Weltenbummler auf jeden Fall gesehen haben muss.
Allerdings wird man hier auch noch mehr genervt. Alle paar Minuten quatscht einen jemand an und will einem irgendwas verkaufen oder einen irgendwo hinfahren und etwas total wichtiges zeigen. @Kuli: Am besten Ihr bastelt Euch schon mal ein paar Masken mit einem breiten Grinsen drauf und einem Schild zum Umhaengen "NO, Thank you".
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17.01.2003
shriker, 15:41h
Nicht weit von Saigon entfernt kann man eine ehemalige Anlage des Vietcong besuchen. Um den amerikanischen Bombenangriffen zu entgehen, haben die sich hier damals ausgehend vom Ho Chi Minh Pfad unterirdisch an die damalige Hauptstadt Suedvietnams und die US Hauptquartiere herangebuddelt. Das Tunnelsystem umfasst in diesem Bereich immerhin ueber 200 km auf 4-5 Ebenen mit Unterkuenften, Kuechen, Befehlsstaenden, Lazaretten usw. Fuer die groesser gewachsenen Touristen wurden einige Tunnel erweitert, aber es immer noch ziemlich schweistreibend da durchzukriechen, auch wenn ich ja wohl auch mit der alten Hoehe keine Probleme haette haben duerfen ;D
Hinterher gings noch ins Museum fuer Kriegsverbrechen, hauptsachelich natuerlich der franzoesischen und amerikanischen. Es schwingt noch immer ein wenig Propaganda mit, aber es macht schon betroffen, so dokumentiert zu bekommen, was damals hier passiert ist und welche Spaetfolgen vor allem die amerikanischen Gifstoffe Agent Orange und Dioxin in Form von unzaehligen Missgeburten haben.
Der Guide hatte aber auch noch ein paar andere Fakten auf Lager: So hat der Grossraum Ho Chi Minh City, der neben der ehemaligen Stadt Saigon zusaetzlich noch einige laendliche Gebiete umfasst, ungefaehr 6 Millionen Einwohner. Diese haben immerhin ueber 3 Millionen Moppeds. Und das merkt man staendig. Offiziell braucht man ueber 75 ccm dann einen Fuehrerschein, aber nur rund 40% haben wirklich einen und von denen haben die meisten den fuer ca. 20$ einfach bei einem Polizisten gekauft. Unter anderem daraus resultieren dann rund 12.000 Verkehrstote allein im letzten Jahr.
Die Gefahr hier beim Ueberqueren der Strasse verletzt zu werden, ist wohl das groesste Risiko in Vietnam. Fussgaenger gibts naemlich nicht, weil die fahren alle Moped oder wenigstens Fahrrad. Also ist man quasi ein Unikum, wenn man versucht auf die andere Strassenseite zu kommen. Da heisst es dann allen Mut zusammennehmen und einfach losgehen, immer auf einen schnellen Ausfallschritt nach vorn oder zurueck gefasst. Und hoffen, dass nicht einer in die gleiche Richtung ausweicht.
Hinterher gings noch ins Museum fuer Kriegsverbrechen, hauptsachelich natuerlich der franzoesischen und amerikanischen. Es schwingt noch immer ein wenig Propaganda mit, aber es macht schon betroffen, so dokumentiert zu bekommen, was damals hier passiert ist und welche Spaetfolgen vor allem die amerikanischen Gifstoffe Agent Orange und Dioxin in Form von unzaehligen Missgeburten haben.
Der Guide hatte aber auch noch ein paar andere Fakten auf Lager: So hat der Grossraum Ho Chi Minh City, der neben der ehemaligen Stadt Saigon zusaetzlich noch einige laendliche Gebiete umfasst, ungefaehr 6 Millionen Einwohner. Diese haben immerhin ueber 3 Millionen Moppeds. Und das merkt man staendig. Offiziell braucht man ueber 75 ccm dann einen Fuehrerschein, aber nur rund 40% haben wirklich einen und von denen haben die meisten den fuer ca. 20$ einfach bei einem Polizisten gekauft. Unter anderem daraus resultieren dann rund 12.000 Verkehrstote allein im letzten Jahr.
Die Gefahr hier beim Ueberqueren der Strasse verletzt zu werden, ist wohl das groesste Risiko in Vietnam. Fussgaenger gibts naemlich nicht, weil die fahren alle Moped oder wenigstens Fahrrad. Also ist man quasi ein Unikum, wenn man versucht auf die andere Strassenseite zu kommen. Da heisst es dann allen Mut zusammennehmen und einfach losgehen, immer auf einen schnellen Ausfallschritt nach vorn oder zurueck gefasst. Und hoffen, dass nicht einer in die gleiche Richtung ausweicht.
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18.01.2003
shriker, 15:40h
Als letztes hab ich mir heute noch den ehemaligen Palast des Praesidenten angeschaut. Auch ein geschichtstraechtiger Ort. Als im April 1975 Panzer der Nordvietnamesen die Tore niederfuhren gingen damals die Bilder um die Welt und der Krieg in Vietnam war beendet. Ist schon eine Menge, was ich allein auf dieser Tour ueber die verworrende Geschichte des ehemaligen franzoesischen Indochina gelernt habe, vor allem auch was die Rolle der Amerikaner seit dem 2.WK betrifft.
Heute war ich auf der Prachtmeile Dong Khoi mal in einem Yamaha-Laden, weil von draussen sah ich drin immerhin eine R1 (Supersportgeraet 150PS, fuer alle Nichtbiker) stehen. Wollte nur mal wissen, was die hier so kosten wuerde. Es gab dann einige Verstaendigungsschwierigkeiten mit dem Verkaeufer. Letztendlich erfuhr ich dann aber, dass hier nur Moppeds bis 150 ccm erlaubt sind, die R1 und noch zwei weitere richtige Bikes standen nur zu Schauzwecken im Laden. Wenn man groessere Maschinen fahren will, muss man zur Motorradstaffel der Polizei gehen *LOL* @Thomas: Glaube kaum, dass man damit leben koennte, oder?
Es ist aber ganz interessant, das Strassenbild zu beobachten. Da es mittlerweile billige Moppeds aus China gibt, kommt es auch hier schon darauf an, dass man eines der "richtigen" faehrt, moeglichst noch ein bischen optisch aufgemotzt. Die Schnoesel erkennt man wohl auf der ganzen Welt sofort.
Heute war ich auf der Prachtmeile Dong Khoi mal in einem Yamaha-Laden, weil von draussen sah ich drin immerhin eine R1 (Supersportgeraet 150PS, fuer alle Nichtbiker) stehen. Wollte nur mal wissen, was die hier so kosten wuerde. Es gab dann einige Verstaendigungsschwierigkeiten mit dem Verkaeufer. Letztendlich erfuhr ich dann aber, dass hier nur Moppeds bis 150 ccm erlaubt sind, die R1 und noch zwei weitere richtige Bikes standen nur zu Schauzwecken im Laden. Wenn man groessere Maschinen fahren will, muss man zur Motorradstaffel der Polizei gehen *LOL* @Thomas: Glaube kaum, dass man damit leben koennte, oder?
Es ist aber ganz interessant, das Strassenbild zu beobachten. Da es mittlerweile billige Moppeds aus China gibt, kommt es auch hier schon darauf an, dass man eines der "richtigen" faehrt, moeglichst noch ein bischen optisch aufgemotzt. Die Schnoesel erkennt man wohl auf der ganzen Welt sofort.
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19.01.-20.01.2003
shriker, 15:40h
Habe fuer zwei Tage eine organisierte Tour ins Mekong Delta mitgemacht. Da braucht man sich halt ne Weile nicht um alles selber kuemmern und bekommt die wichtigsten Sachen quasi vorgesetzt. Ausserdem trifft man eigentlich immer ein paar vernuenftige Leute aus aller Welt. Hauptsaechlich sind wir natuerlich mit Booten durchs wunderschoene Delta des Mekongs gefahren und haben das Leben der Leute dort hautnah beobachten koennen. Ausserdem gabs allerlei Besuche auf verschiedenen Obstplantagen und einer Schlangefarm. Uebernachtet haben wir in Can Tho, der dortigen Provinzhauptstadt. Am Abend gabs ne heftige Party mit dem Guide und noch enigen Einheimischen, von denen einer der Busfahrer war, wie ich am naechsten Tag feststellen durfte. Auch der Guide hat am zweiten Tag dann ziemlich durchgehangen. Immerhin waren auch einige Flaschen Schlangenwein (ca. 40% und wahrscheinlich selbstgebrannt) alle.
Am Abend waren wir dann wieder zurueck ins Saigon. Habe den Abend genutzt, um noch ein bischen rumzulaufen und bei einem Bier Abschied von dieser Stadt zu nehmen. War angenehm hier und bestimmt nicht das letzte Mal.
Am Abend waren wir dann wieder zurueck ins Saigon. Habe den Abend genutzt, um noch ein bischen rumzulaufen und bei einem Bier Abschied von dieser Stadt zu nehmen. War angenehm hier und bestimmt nicht das letzte Mal.
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21.01-24.01.2003
shriker, 15:39h
Nun gings endlich ans suedchinesische Meer. Ich habe ein Open Tour Ticket bei einer der unzaehligen Busgesellschaften. Man kauft es fuer eine bestimmte Strecke und kann dann unterwegs aus- und wieder zusteigen wie man moechte. Meine erste Station ist Mui Ne, ein kleines Fischerdorf ca 200km von Saigon entfernt. Eine ewig lange Bucht mit vielen Resorts und Bungalowanlagen gesaeumt von schwarzen Felsen und roetlichen Sandduenen. Habe einen kleinen Bungalow in einer netten Anlage. Preislich ist es hier leider sogar teurer als in Thailand, obwohl noch lange nicht soviel los ist. Aber egal, das hab ich mir verdient. Das Klima ist prima. Sonne den ganzen Tag, aber nicht mehr so heiss, nur so um die 28Grad und eine leichter Wind vom Meer. Leckeres Essen, frische Shakes und Salat aus allen moeglichen Fruechten, und das Bier ist auch nicht schlecht.
Mit dem Schlafen klappts hier allerdings auch nicht so recht. War es sonst immer der Laerm der Staedte, so ist es hier das Rauschen der Brandung ungefaehr 30m von meinem Bungalow entfernt und ab und zu faellt mal ne Kokusnuss aufs Dach. Aber ich denke, daran kann ich mich gewoehnen. *g*
Um es kurz zu sagen mit den bekannten philosofischen Worten: Das Leben ist hart. Ich werd mich jetzt erstmal in meine Haengematte planzen und noch ein kuehles Saigon Lager zischen ...
Mit dem Schlafen klappts hier allerdings auch nicht so recht. War es sonst immer der Laerm der Staedte, so ist es hier das Rauschen der Brandung ungefaehr 30m von meinem Bungalow entfernt und ab und zu faellt mal ne Kokusnuss aufs Dach. Aber ich denke, daran kann ich mich gewoehnen. *g*
Um es kurz zu sagen mit den bekannten philosofischen Worten: Das Leben ist hart. Ich werd mich jetzt erstmal in meine Haengematte planzen und noch ein kuehles Saigon Lager zischen ...
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25.01.-30.01.2003
shriker, 15:39h
So, nun bin ich in Nha Trang. Der Reisefuehrer sagt, wenn Saigon das Paris Suedostasiens ist, dann ist Nha Trang sein Nizza. Und da hat er Recht. 5km sauberer weisser Strand, gesaeumt von Palmen und einer gepflegten Uferpromenade mit Hotels, Caffees und Strandrestaus. Man kann sich Liegsstuehle mieten und unter kleinen Strohdaechern gemuetlich machen. Es gibt Wasserski, Scooter, Gleitschirmfliegen und man kann rausfahren zum Tauchen und Schnorcheln. Mui Ne war schon idyllisch, aber hier ist auch noch was los.
Zahle gerade 7$ fuer ein fast schon luxurioeses Zimmer. Auf der Dachterasse gibts das Fruehstueck serviert oder spaeter was Kuehles zu trinken und man kann auch hier schon sonnen oder in der Haengematte faulenzen, natuerlich mit Blick auf das Meer. Ich weiss gar nicht, wie ich mich hier wieder losreissen soll.
Im Moment bereiten sich die Einheimischen auf das Tet-Fest (31.1./2.1.), das traditionelle chinesische Neuhjahrsfest, vor. Da ist unheimlich Trubel, alles wird geputzt, bunt geschmueckt und wie wild eingekauft. Es sind jede Menge Auslandsvietnamesen zu Gast, ueberall sind irgendwelche traditionellen Vorfuehrungen und das oeffentliche Leben einschliesslich des Transportwesens wird die naechsten Tage wohl voellig zur Ruhe kommen. Leider wurde die frueher uebliche Knallerei verboten. Das waere sicherlich ein Spektakel geworden.
Leider wird es fuer mich immer schwerer die Seite aktuell zu halten. Nach der Aktualisierung waren die Seiten nun schon haeufig nur noch unvollstaendig oder ganz leer. Das Netz ist hier in der Provinz offensichtlich voellig ueberlastet. Die Einheimischen selbst surfen auch wie die Weltmeister. Neben mir sitzt ein Girlieund hoert mit Kopfhoerer die neuesten vietnamesichen MP3-Hits. Damit ich auch was davon habe, singt sie laut mit, herrlich. Auf der anderen Seite sitzt ein Typ und chattet wie wild. Allerdings sind die hier fast alle auf der Microsoft-Droge, Hotmail und MSN. "Sorry Mister, Hotmail very slow today" - "na und, mir wurscht"
Zahle gerade 7$ fuer ein fast schon luxurioeses Zimmer. Auf der Dachterasse gibts das Fruehstueck serviert oder spaeter was Kuehles zu trinken und man kann auch hier schon sonnen oder in der Haengematte faulenzen, natuerlich mit Blick auf das Meer. Ich weiss gar nicht, wie ich mich hier wieder losreissen soll.
Im Moment bereiten sich die Einheimischen auf das Tet-Fest (31.1./2.1.), das traditionelle chinesische Neuhjahrsfest, vor. Da ist unheimlich Trubel, alles wird geputzt, bunt geschmueckt und wie wild eingekauft. Es sind jede Menge Auslandsvietnamesen zu Gast, ueberall sind irgendwelche traditionellen Vorfuehrungen und das oeffentliche Leben einschliesslich des Transportwesens wird die naechsten Tage wohl voellig zur Ruhe kommen. Leider wurde die frueher uebliche Knallerei verboten. Das waere sicherlich ein Spektakel geworden.
Leider wird es fuer mich immer schwerer die Seite aktuell zu halten. Nach der Aktualisierung waren die Seiten nun schon haeufig nur noch unvollstaendig oder ganz leer. Das Netz ist hier in der Provinz offensichtlich voellig ueberlastet. Die Einheimischen selbst surfen auch wie die Weltmeister. Neben mir sitzt ein Girlieund hoert mit Kopfhoerer die neuesten vietnamesichen MP3-Hits. Damit ich auch was davon habe, singt sie laut mit, herrlich. Auf der anderen Seite sitzt ein Typ und chattet wie wild. Allerdings sind die hier fast alle auf der Microsoft-Droge, Hotmail und MSN. "Sorry Mister, Hotmail very slow today" - "na und, mir wurscht"
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31.01.2003
shriker, 15:38h
Das war nochmal ein Abschluss in Nha Trang. Vormittags noch am Strand gelegen, am Abend dann dort eine Riesenparty. Fast drei Stunden Programm, traditionelle Folklore, Tanz, Kampfkuenste und moderne vietnamesische Unterhaltung und alles kostenlos. Superstimmung, auch viele Auslaender hatten sich unters Volk gemischt und die Vietnamesen feiern auch gern. Kurz vor zwoelf dann nochmal das ganze Ensemble auf der Buehne versammelt und einer ihrer Besten vermutlich schwang wie wild die rote Fahne mit Hammer und Sichel. Es erklang eine Melodie, irgendwie vertraut, aber doch aktuell abgemischt, die Internationale und danach ins neue Jahr hinein die Vietnam-Hymne "Vietnam-Ho Chi Minh" und natuerlich ein 30 min. Feuerwerk vom Feinsten.Die Stimmung auf dem Platz war echt unbeschreiblich. Ein Volk in Aufbruchstimmung, ein Land, dass wohl noch von alten Maennern und ihren Parolen sozialistisch regiert wird, dessen Volk sich aber schon lange der Marktwirtschaft zugewendet hat. Kaum vorzustellen, wie es in zehn Jahren in Vietnam aussehen wird.
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01.02.-04.02.2002
shriker, 15:37h
Bin nach zwoelf recht anstrengenden Stunden im Bus in Hoi An eingetroffen. Die Kuestenstrasse bot anfangs einige wirklich tolle Aussichten auf das Meer und einsame Buchten. Spaeter war dann wohl endlich mal etwas mehr vom eigentlichen Vietnam zu sehen. Letztendlich folge ich ja auf dieser Tour nur den ausgetretenen Massenpfaden. Man reist bequem im Touribus und bleibt jeweils einge Tage an den Hotspots. Ausschliesslich davon wuerde man wohl wie die meisten ein falsches Bild gewinnen. Kurz nach Nha Trang wurde der Highway No.1 doch deutlich schlechter. Die Orte, durch die man kommt, sehen wesentlich aermlicher aus, allerdings immer noch ordentlicher als in vielen anderen armen Laendern. Hoi An liegt bereits in Zentralvietnam, einer Gegend, die waehrend des Vietnamkrieges die heftigsten Gefechte erlebte. Und immer oefter begenet man nun auch den Schaeden, die immer noch in Form von Ruinen, zerstoerten Bruecken und den schlechten Strassen selbst zu sehen sind.
Hoi An selbst ist vor allem durch seine Altstadt bekannt. Wunderschoen, so als waere vor 100 Jahren die Zeit hier stehen geblieben. All die alten Holzhaeuser, gut erhalten oder liebevoll rekonstruiert, die engen Gassen, abends erhellt von bunten Lampions, Leider ist es damit zu einer Touriattraktion ohne gleichen geworden und man gewinnt hier den Eindruck man befindet sich im China Pavillon von Disneyland.Souveniershpos, Restaurants, Fotolaeden und Klamottenschneider ohne Ende und einige der wohl einst so angenehmen Menschen hier sind inzwischen die groesten Halsabschneider. Aber nicht mit mir. Lach ich sie einfach aus, wenn sie nur 10m weiter manchmal den doppelten Preis verlangen.
Die zweite Sehenswuerdigkeit ist die ca. 45km entfernte Ruinenstadt der Cham, einem Volk, dass vom 5.-14.Jh. diese Gegend hier beherrschte. Inmitten dichtbewachsener gruener Berge immer noch ein mystischer Ort, zumal wenn er in tiefhaengende Wolken gehuellt ist und es leicht vor sich hin nieselt. Leider sind von den urspruenglich 70 Bauwerken, die die Franzosen hier um 1900 fanden, nur noch knapp 20 einigermassen erhalten, Dafuer sieht man dazwischen jetzt ueberall Bombentrichter der Amis, die das Gebiet zur Free Fire Zone erklaert und pausenlos bombardiert hatten. Ich hatte ausserdem leider das Glueck, dass der 3.2. Gruendungsfeiertag der KP ist und so jede Menge Schulklassen mit ihrem Geschrei die Stimmung "aufheiterten". Anyway, mit den Tempeln von Angkor Wat duerfte sich jeder Ort nur schwer messen koennen.
Hoi An selbst ist vor allem durch seine Altstadt bekannt. Wunderschoen, so als waere vor 100 Jahren die Zeit hier stehen geblieben. All die alten Holzhaeuser, gut erhalten oder liebevoll rekonstruiert, die engen Gassen, abends erhellt von bunten Lampions, Leider ist es damit zu einer Touriattraktion ohne gleichen geworden und man gewinnt hier den Eindruck man befindet sich im China Pavillon von Disneyland.Souveniershpos, Restaurants, Fotolaeden und Klamottenschneider ohne Ende und einige der wohl einst so angenehmen Menschen hier sind inzwischen die groesten Halsabschneider. Aber nicht mit mir. Lach ich sie einfach aus, wenn sie nur 10m weiter manchmal den doppelten Preis verlangen.
Die zweite Sehenswuerdigkeit ist die ca. 45km entfernte Ruinenstadt der Cham, einem Volk, dass vom 5.-14.Jh. diese Gegend hier beherrschte. Inmitten dichtbewachsener gruener Berge immer noch ein mystischer Ort, zumal wenn er in tiefhaengende Wolken gehuellt ist und es leicht vor sich hin nieselt. Leider sind von den urspruenglich 70 Bauwerken, die die Franzosen hier um 1900 fanden, nur noch knapp 20 einigermassen erhalten, Dafuer sieht man dazwischen jetzt ueberall Bombentrichter der Amis, die das Gebiet zur Free Fire Zone erklaert und pausenlos bombardiert hatten. Ich hatte ausserdem leider das Glueck, dass der 3.2. Gruendungsfeiertag der KP ist und so jede Menge Schulklassen mit ihrem Geschrei die Stimmung "aufheiterten". Anyway, mit den Tempeln von Angkor Wat duerfte sich jeder Ort nur schwer messen koennen.
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05.02.2003
shriker, 15:35h
Auf dem Weg nach Hue geht es heute ueber den Wolkenpass, der Vietnam in zwei verschiedene Klimazonen teilt. Nachdem ich auch in Hoi An noch jeden Nachmittag am Strand war, kann es nun doch wesentlich kuehler werden.
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