Mittwoch, 16. Juni 2004
01.02.-04.02.2002
Bin nach zwoelf recht anstrengenden Stunden im Bus in Hoi An eingetroffen. Die Kuestenstrasse bot anfangs einige wirklich tolle Aussichten auf das Meer und einsame Buchten. Spaeter war dann wohl endlich mal etwas mehr vom eigentlichen Vietnam zu sehen. Letztendlich folge ich ja auf dieser Tour nur den ausgetretenen Massenpfaden. Man reist bequem im Touribus und bleibt jeweils einge Tage an den Hotspots. Ausschliesslich davon wuerde man wohl wie die meisten ein falsches Bild gewinnen. Kurz nach Nha Trang wurde der Highway No.1 doch deutlich schlechter. Die Orte, durch die man kommt, sehen wesentlich aermlicher aus, allerdings immer noch ordentlicher als in vielen anderen armen Laendern. Hoi An liegt bereits in Zentralvietnam, einer Gegend, die waehrend des Vietnamkrieges die heftigsten Gefechte erlebte. Und immer oefter begenet man nun auch den Schaeden, die immer noch in Form von Ruinen, zerstoerten Bruecken und den schlechten Strassen selbst zu sehen sind.

Hoi An selbst ist vor allem durch seine Altstadt bekannt. Wunderschoen, so als waere vor 100 Jahren die Zeit hier stehen geblieben. All die alten Holzhaeuser, gut erhalten oder liebevoll rekonstruiert, die engen Gassen, abends erhellt von bunten Lampions, Leider ist es damit zu einer Touriattraktion ohne gleichen geworden und man gewinnt hier den Eindruck man befindet sich im China Pavillon von Disneyland.Souveniershpos, Restaurants, Fotolaeden und Klamottenschneider ohne Ende und einige der wohl einst so angenehmen Menschen hier sind inzwischen die groesten Halsabschneider. Aber nicht mit mir. Lach ich sie einfach aus, wenn sie nur 10m weiter manchmal den doppelten Preis verlangen.

Die zweite Sehenswuerdigkeit ist die ca. 45km entfernte Ruinenstadt der Cham, einem Volk, dass vom 5.-14.Jh. diese Gegend hier beherrschte. Inmitten dichtbewachsener gruener Berge immer noch ein mystischer Ort, zumal wenn er in tiefhaengende Wolken gehuellt ist und es leicht vor sich hin nieselt. Leider sind von den urspruenglich 70 Bauwerken, die die Franzosen hier um 1900 fanden, nur noch knapp 20 einigermassen erhalten, Dafuer sieht man dazwischen jetzt ueberall Bombentrichter der Amis, die das Gebiet zur Free Fire Zone erklaert und pausenlos bombardiert hatten. Ich hatte ausserdem leider das Glueck, dass der 3.2. Gruendungsfeiertag der KP ist und so jede Menge Schulklassen mit ihrem Geschrei die Stimmung "aufheiterten". Anyway, mit den Tempeln von Angkor Wat duerfte sich jeder Ort nur schwer messen koennen.